Beratung für Mediziner
22.09.2020 / Aktuelles

Jameda bald mit „Vorwarnung“

Unter den Ärzte-Bewertungsportalen ist Jameda mit weitem Abstand Marktführer und maßgebliche Einflussgröße – zur Freude und zum Leidwesen der dort notierten Mediziner. Die sollen zukünftig immerhin einen Tag im Voraus über neue Bewertungen informiert werden.

Ist es nun ein freundlicher Akt gegenüber der Ärzteschaft oder doch eher ein eleganter Weg, Arbeit auf selbige abzuwälzen? Glaubt man dem Riesen unter den Ärzte-Bewertungsportalen Jameda, dann kommt die Plattform mit der anstehenden Neuerung den Medizinern entgegen. Indem diese zukünftig vorab per Mail über Eingang und Inhalt neuer Bewertungen informiert werden, sollen sie wertvolle Zeit für ein Feedback erhalten. Haben sie keine Einwände, können sie den Eintrag sofort freischalten; alternativ können sie ihn mit einem Kommentar versehen; als Ultima Ratio kann bei Verstößen gegen Jameda-Richtlinien oder gegen Gesetze das Qualitätsmanagement eingeschaltet werden.

Bisher war eine solche Reaktion nur nach Veröffentlichung einer Bewertung möglich. Insofern gewinnen Ärzte tatsächlich durch die Reform, nämlich Zeit – allerdings viel zu wenig davon, wie Kritiker monieren. Die vorgesehene 24-Stunden-Frist bis zur Veröffentlichung sei nicht praxisgerecht. Zudem argwöhnen einige Kommentatoren, dass Jameda einen Teil des mühsamen Qualitätsmanagements künftig auf die Ärzte abwälze. Das Unternehmen widerspricht entschieden und betont, die Prüfungen auf Authentizität würden unverändert weiterlaufen, während die Bewertungen zur Abnahme bei den Ärzten liegen.

So oder so: Für Mediziner bietet die neue „Vorwarnung“ die Chance, negative Bewertungen direkt ab Veröffentlichung mit einem einordnenden Kommentar zu versehen oder sie sogar – bei entsprechend groben Verstößen – gänzlich aus dem Netz fernzuhalten.

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